Kompression nach Liposuktion – Interview Dr. Simunec
„Die Kompression und die Nachsorge ist 50% der Miete.“
Im Interview mit dr. med. Denis Simunec revitCells®-Praxisklinik

„Mein Name ist Dr. Denis Simunec, ich bin 48 Jahre alt. Ich bin plastischer Chirurg und Handchirurg und habe mich in den vergangenen Jahren auf regenerative Medizin spezialisiert. Ein großes Thema, gerade bei der Lipödemtherapie, und ich decke im Prinzip das gesamte Spektrum der klassischen Plastischen Chirurgie ab. Alle gängigen Verfahren wie Brustvergrößerung, Faltenbehandlung und Fettabsaugung gehören dazu. Deshalb bin ich seit Jahren in dieser Thematik zu Hause und nutze hier in der revitCells State-of-the-art-Technologie, also wirklich das modernste, was auf dem Markt verfügbar ist. Das modernste, ist nicht immer das Beste, aber ich suche das Beste heraus und arbeite zum Beispiel bei dem Thema Lipödem mit einem Wasserstrahlsystem. Bei revitCells nutzen wir wirklich Referenztechnologie. Das ist auch das, was mich meiner Meinung nach auszeichnet, dass ich sehr moderne Ansätze verfolge, besonders mit Fokus auf Biohacking, also ganzheitliche Medizin, auch bei Lipödem-Patient*innen.„

mKG: Biohacking* klingt wirklich super spannend! Heute geht es bei uns aber um das Thema Kompression nach Lipusuktion. Wie stehen Sie dazu? Bzw. wie ist ihre Verordnung nach einem Eingriff?
Dr. Simunec: Die Kompression und die Nachsorge ist 50% der Miete. Ich kann noch so gut saugen, und das tue ich, weil ich es technisch wirklich beherrsche. Wenn ich toll sauge, du aber in den ersten Monaten nach deiner Lipusuktion keine Kompression auf das Gewebe bringst, dann wird es hässlich.
mKG: Das Gewebe ist natürlich auch nicht mehr so gespannt.
Dr. Simunec: Genau! Gerade in den ersten Wochen braucht man diese Adhärenz*, also dass das Gewebe verklebt/ verbackt. Wenn das nicht der Fall ist, bilden sich Wasserblasen, und es kommt zu sagging* und anderen Problemen. Diese 50% sind entscheidend. Ohne sie ist es Mist…
Wie machen wir das hier? Ich setze auf eine doppelt flankierende Strategie. Tagsüber empfehle ich eine Flachstrickkompression und nachts eine einfache gestrickte Kompression. Ich empfehle hier LIPOELASTIC® . Nachts ist es dann eine weniger „harte“ Kompression. Das empfehle ich für mindestens die ersten 3 Monate nach der Liposuktion, idealerweise bis zu einem Jahr. Es hängt auch von der Entwöhnungszeit ab. Frauen, die längere Zeit Kompression tragen, gewöhnen sich daran. Aber bis zu einem Jahr nach der Liposuktion können wir das Gewebe formen, da in dieser Zeit noch Fibrosen* auftreten. Wenn ich also in diesem Stadium Druck von außen ausübe, kann ich die Form der Beine gestalten.
Ein weiterer Baustein dieser 50% ist in meiner Nachsorge mit VADOplex von OPED. Die Patient*innen bekommen ihn direkt nach der OP angelegt.
Nach einer Liposuktion bleiben die Damen normalerweise eine Nacht bei uns. In dieser Zeit tragen sie das Gerät und haben es idealerweise schon für zu Hause besorgt. Und sie nutzen es dann so lange, wie es vom Hausarzt verschrieben wird, normalerweise zwischen 4 und 6 Wochen. Es hat einen ähnlichen Effekt wie eine Lymphdrainage für zu Hause.

mKG: Das heißt, für ein optimales Ergebnis einer Liposuktion spielen zusammen: Biohacking, Absaugen des kranken Fettgewebes und die richtige Nachsorge mit Kompression, um die gewünschte Form zu erreichen.
Dr. Simunec: Die Form zu halten. Durch die Liposuktion forme ich das Gewebe. Man sieht auch die Muskeldefinition. Das Problem ist die Schwerkraft. Dafür brauche ich dann die Kompression. Sonst passiert es, dass, wenn man steht, alles auseinandergeht. Hier ist auch der Argo-Plasma eine tolle Sache. Leider ist es auch eine Privatleistung. Viele meiner Patientinnen müssen einen Kredit für diesen Eingriff aufnehmen, aber dafür schaffen wir ein neues Lebensgefühl. Da kommen die Mehrkosten einer Argo-Plasma-Therapie oft nicht mehr ins Gewicht.
mKG: Die meisten Frauen kommen ja mit einer bestehenden Kompression zu dir. Gibt es einen Unterschied bei der Flachstrickversorgung vor und nach der Liposuktion? Vor allem im Hinblick auf die Formung.
Dr. Simunec: Tatsächlich tragen die Patientinnen ihre Kompression vor der Liposuktion weiter. Auch aus finanzieller Sicht. Der Hausarzt zögert oft, eine neue Kompression zu verschreiben. Daher tragen die Patientinnen die Kompression, mit der sie in die Klinik kommen, danach weiter. Vielleicht haben sie Glück und erhalten aufgrund der Maßveränderung ein neues Rezept, aber es muss meiner Kenntnis nach nichts Bestimmtes beachtet werden, wie etwa eine Po-Zone, etc.
Vielen Dank für diesen ersten Einblick. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 2 des Interviews, bei dem wir alles über Biohacking und die positiven Effekte der Darmgesundheit bei Lipödem erfahren.
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Super Interview, vielen Dank für die interessanten Einblicke!